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Licht, Wasser und Liebe sind leider nicht genug: Für gesundes Wachstum brauchen Pflanzen Nährstoffe. Viele Pflanzenliebhaber greifen daher zum chemischen Dünger aus der Gartenabteilung. Dabei ist das gar nicht notwendig: Organischen Dünger selber zu machen ist nicht schwer – und die Zutaten dafür hast du garantiert zur Hand.
Gelblich-braune, eingerollte oder fleckige Blätter und spärliches Wachstum sind ein deutliches Signal: Deine Pflanzen haben Hunger! Im Frühjahr, wenn die Pflanzen all ihre Kraft zum Wachsen brauchen, ist regelmäßiges Düngen besonders wichtig. Im Sommer freuen sich deine grünen Freunde ebenfalls über einen gelegentlichen Snack. Der Nährstoffgehalt in einem Topf- oder Balkonkasten reicht schließlich nicht ewig, und auch im selbst angelegten Gemüsegarten ist die Erde irgendwann ausgezehrt.
Welche Art Dünger sich am besten eignet, hängt von der Art der Pflanze ab. Im Handel findest du neben einer Vielzahl an Spezialprodukten auch Universaldünger, die den grundlegenden Bedarf der Pflanzen decken. Aus dem, was du zu Hause hast, kannst du jedoch auch ganz leicht Dünger selber herstellen. Der ist nicht nur oft nährstoffhaltiger, sondern auch günstiger und umweltfreundlicher. Ganz nebenbei sparst du außerdem Verpackungsmüll ein.
Ein Komposthaufen im Garten ist die klassische Variante, um organischen Dünger selber zu machen. Die Küchen- und Gartenabfälle werden durch die Hilfe von Würmern, anderen Kleinlebewesen und Mikroorganismen zersetzt und verwandeln sich in krümelige Erde – ein wahrer Nährstoff-Booster für Pflanzen. Verwende den selbst gemachten Kompost-Dünger erst dann, wenn er reif ist, und das ist frühestens nach einem halben Jahr. Für empfindliche Pflanzen enthält frischer Kompost häufig zu viel Salz
So gehst du vor:
- Der Kompost sollte an einem Ort stehen, der halbschattig und nicht zu windig ist.
- Halte ausreichend Abstand zum Nachbargrundstück ein – meist ist es ein halber Meter.
- Etwas Kompostbeschleuniger setzt den Prozess schneller in Gang.
- Für optimale Ergebnisse solltest du Küchenabfälle stets zerkleinern.
- Schichte nach Möglichkeit abwechselnd Grünes (z. B. Pflanzen- und Gemüsereste) und Braunes (z. B. Sägespäne, Stroh oder Eierschalen) übereinander.
- Halte den Kompost feucht, aber gib nicht zu viel Wasser darüber.
- Grabe den Kompost regelmäßig um.
- Fleisch, Fettiges und Gekochtes, Milchprodukte und Tierkot dürfen nicht auf den Kompost.
Aus vielen Pflanzen lässt sich leicht ein flüssiger Bio-Dünger selber herstellen – das funktioniert als Kaltauszug, Tee oder Brühe. Meist werden zerkleinerte Pflanzenteile verwendet und entweder gekocht oder für längere Zeit eingeweicht. Diese Art Dünger ist besonders gehaltvoll und einfach herzustellen und daher bei Gartenfreunden sehr beliebt. Grundsätzlich kannst du aus fast allen Pflanzen flüssigen Dünger selber herstellen. Auch gekochte Zwiebelschalen, Tee-Reste und das Kochwasser von Kartoffeln eignen sich als Dünger.
Am bekanntesten ist vermutlich die Brennnesseljauche: Brennnesseln sind mit ihrem hohen Mineral- und Stickstoffgehalt ein besonders wertvoller Dünger für Garten- und Balkonpflanzen und sollen sogar Blattläuse vertreiben.
- Sammle etwa ein Kilogramm Brennnesseln (ideal sind junge Triebe vor der Blüte der Pflanze).
- Rupfe sie klein und lege die Blätter in einen Eimer mit etwa zehn Litern Wasser.
- Stelle den Eimer an einen sonnigen Ort und lasse die Jauche dort etwa zwei bis drei Wochen gären.
- Verdünne den selbst gemachten Bio-Dünger mit Wasser im Verhältnis 1:10 und gieße damit deine Pflanzen.
Jauche entwickelt durch den Vergärungsprozess einen faulig-strengen Geruch. In Gartencentern und Baumärkten erhältst du Steinmehl; streue es über die frisch angesetzte Jauche, das mildert den Geruch deutlich.
Alternativen zum Komposthaufen sind eine Wurmfarm und der sogenannte Bokashi-Eimer. In die Wurmkisten kommt nur spezieller und hochwertiger Bioabfall, den die fleißigen Würmer im Handumdrehen in besten Kompost verwandeln. Auf diese Weise kannst du besonders nährstoffreichen Bio-Dünger selber machen, zudem geht dieser Prozess sehr schnell.
Ein Bokashi-Eimer ist eine geruchsfreie Kompost-Variante, die sogar dazu geeignet ist, um in einer Wohnung Bio-Dünger selber herzustellen. In diesem dicht verschlossenen Gefäß sorgen verschiedene Mikroorganismen in einem Fermentationsvorgang dafür, dass sogar Fleisch und Gekochtes verarbeitet wird. Das entstehende Wasser wird zwischendurch über einen Zapfhahn abgelassen und ist ein guter selber gemachter Dünger für Zimmerpflanzen. Die Biomasse im Bokashi-Eimer eignet sich allerdings nicht als Dünger, sondern muss anschließend auf den Kompost.
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Kommentar
chrismechtild
Oktober 07, 2020, 06:25 nachm.
eine gute Anleitung für meinen Komposthaufen, super