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Es gibt viele Weihnachtsbräuche – von Christstollen über das Aufstellen eines Weihnachtsbaumes bis zum Singen von Weihnachtsliedern. Einen Mistelzweig in der Tür aufzuhängen gehört eher zu den verfänglicheren dieser Bräuche. Vor allem, weil du womöglich unerwartet einen Kuss von der zufällig neben dir stehenden Person bekommst. Aber warum küssen wir uns überhaupt unterm Mistelzweig? Wo kommt dieser Brauch her? Welche Bedeutung hat der Mistelzweig?
Bevor wir uns mit dem Brauch beschäftigen, sollten wir zunächst klären, was ein Mistelzweig genau ist... Ein Mistelzweig ist ein Zweig von der Mistel, einem immergrünen Sandelholzgewächs. Sie ist eine parasitische Pflanze, d. h. sie setzt sich auf die Äste oder den Stamm der Wirtspflanze und zieht Nährstoffe aus dieser. Sie kann jedoch auch selbst Nährstoffe durch Photosynthese erzeugen. Misteln sind häufig auf Apfel- und Ahornbäumen, Eschen und Weißdorn zu finden. Mit der Zeit können diese Schmarotzer den Wirt schädigen, wenn man nichts gegen sie unternimmt.
Mistelzweige, die für die Weihnachtsdekoration verwendet werden, stammen von nordamerikanischen und europäischen Arten. Die Verbreitung der Pflanze wird durch Vögel sichergestellt, die die Beeren fressen. Wenn der Vogel die Frucht mit seinem Schnabel zerdrückt, bleibt etwas von dem klebrigen Sirup an seinem Schnabel hängen. Wenn das Tier seinen Schnabel an einem anderen Ast abstreift, werden die Samen verbreitet. Zwar können Vögel die Beeren fressen, Menschen sollten jedoch die Finger davon lassen.
Im Advent werden Mistelzweige häufig über Türen aufgehängt. In Nordamerika und Europa ist es üblich, dass sich zwei Menschen, die darunter stehen, küssen. Dieser Kuss steht für Romantik und Freundschaft. Wird eine Frau, die unter einem Mistelzweig steht, nicht geküsst, wird sie im nächsten Jahr auch nicht heiraten. Wenn sich also ein Paar unter einem Mistelzweig küsst, drückt das ihren Wunsch zu heiraten aus.
Der Brauch geht auf die Saturnalien zurück, ein Fest im Römischen Reich, das Ende Dezember zu Ehren des Gottes Saturn begangen wurde. Rund um das Küssen unter dem Mistelzweig gibt es zwei geläufige Vorstellungen: Zum einen soll es die Fruchtbarkeit fördern, da der Pflanze eine lebenspendende Kraft nachgesagt wird. Zum anderen besagt eine skandinavische Tradition, dass Misteln Frieden bringen und Feinde einen Waffenstillstand ausrufen und sich anschließend versöhnen können.
Die Legende von Baldur aus der altnordischen Mythologie wird am häufigsten als Ursprung der Misteltradition genannt. Der Überlieferung zufolge wurde der nordische Gott Baldur von Loki, einem anderen nordischen Gott, mit einer aus Mistel gefertigten Waffe getötet. Baldur war der Sohn von Frigga, der Göttin der Liebe und der Ehe. Sie liebte ihren Sohn so sehr, dass sie alle Pflanzen und Tiere auf der Erde versprechen ließ, dass sie ihrem Sohn nicht wehtun würden. Aber sie hatte die Mistel übersehen. Loki, der Gott des Bösen, erkannte ihren Fehler und fertigte aus der Pflanze die Spitze eines Pfeils an. Einige Versionen der Erzählung gehen so weiter, dass Friggas Tränen um ihren Sohn sich in die weißen Beeren auf dem Mistelzweig verwandelten und Baldur wieder zum Leben erweckten. Überglücklich küsste Frigga alle, die unter der Mistel vorbeikamen. Menschen, die unter einem Mistelzweig stehen, soll demnach kein Leid widerfahren, sondern nur Liebe begegnen.
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