Frisch gewaschene Hände sehen gepflegt aus und duften je nach Seife auch noch angenehm. Neben dem ästhetischen Aspekt gibt es aber vor allem den gesundheitlichen – denn das Händewaschen ist ein wichtiger Beitrag zur Hygiene. Wer sich die Hände richtig wäscht, entfernt nicht nur Schmutz, sondern auch potenzielle Krankheitserreger von der Haut. So schützen wir nicht nur uns selbst, sondern auch andere, denn wir erschweren Viren und Keimen damit die Verbreitung. Eine Win-win-Situation also. Doch wie wäscht man sich die Hände richtig? Hier ist unsere Anleitung.
Eigentlich ist Händewaschen ganz einfach. Du brauchst dazu nur sauberes Wasser und idealerweise eine milde, hautschonende Seife. Wenn du lange Ärmel hast, schlage sie am besten um oder schiebe sie hoch, damit sie nicht nass werden.
Wasch dir die Hände ganz nach Belieben mit warmem oder kaltem Wasser. Viele Ratgeber behaupten zwar, warmes oder sogar heißes Wasser könne Schmutz besser lösen – doch das stimmt so nicht. Wärmeres Wasser macht die Haut nicht per se sauberer und kaltes Wasser entfernt auch nicht weniger Keime.
Natürlich kann kochendes Wasser viele Oberflächen samt Belägen quasi wegbrennen. Für unsere Haut ist das aber natürlich völlig ungeeignet. Zudem ist kälteres Wasser schonender für die Haut als wärmeres bzw. heißes. Kurz gesagt: Die Wassertemperatur hat beim Händewaschen keinen Einfluss auf die Reduktion der Mikroorganismen.
Sobald das Wasser läuft, benetzt du beide Hände vollständig. Dann kommt die Seife zum Einsatz – egal, ob flüssig, in Pulverform oder als klassische Kernseife. Um deine Hände richtig zu waschen, schäume die kompletten Handflächen und Handrücken einschließlich der Finger gründlich ein. Beziehe dabei auch den ganzen Handballen mit ein und verteile den Seifenschaum am besten noch bis über das Handgelenk hinaus.
Schmutz und Keime verstecken sich auch gern zwischen den Fingern. Spreize daher die Finger beider Hände und streife mit den Fingern der einen Hand durch die Fingerzwischenräume der anderen, um diese gründlich einzuschäumen. Wiederhole dies anschließend mit der anderen Hand.
An den Fingerkuppen und unter den Fingernägeln solltest du ebenfalls für Sauberkeit sorgen. Denn auch dort setzen sich Schmutz und Keime gern fest. Setz die Fingerkuppen am besten direkt auf die eingeschäumte Handfläche auf und reibe mit den Kuppen daran entlang, sodass der Seifenschaum auch unter die Fingernägel gelangt und dort wirken kann.
Insgesamt brauchst du mindestens 30 Sekunden, um deine Hände richtig zu waschen, damit du möglichst viele Keime und Erreger entfernst. Bei hartnäckigem Schmutz kann es natürlich auch mal länger dauern. Im Zweifel hilfst du mit einer Handbürste nach. Am Ende spülst du noch eventuelle Seifenreste von der Haut. Wenn du dir warm die Hände wäschst, kannst du – sofern du es als angenehm empfindest – das Wasser abschließend noch kurz auf Kalt stellen. An heißen Tagen fühlt es sich besonders gut an, wenn kaltes Wasser über den Puls am Handgelenk läuft und für wohltuende Abkühlung sorgt.
Generell solltest du dir die Hände in folgenden Situationen richtig waschen:
- Nach dem Heimkommen
- Nach dem Toilettenbesuch
- Nach dem Windelwechseln
- Nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen
- Nach dem Kontakt mit Abfällen
- Nach dem Kontakt mit Tieren, Tierfutter oder tierischem Abfall
- Vor dem Essen, Kochen oder Hantieren mit Lebensmitteln
- Bevor du Medikamente oder Kosmetika nutzt
- Vor und nach dem Kontakt mit Kranken
- Vor und nach der Behandlung von Wunden
- Bevor und nachdem du rohes Fleisch verarbeitet hast
Das kommt ganz darauf an. Gerade im Herbst und Winter ist es oft wichtig, dass wir uns häufiger die Hände waschen, denn die kalte Jahreszeit ist bei uns auch Grippezeit. Gefühlt lauert die nächste Erkältung dann an jeder Ecke. Wenn du mit vielen Leuten auf engem Raum zusammen bist – zum Beispiel in der Bahn, im Büro, beim Sport oder auf Partys – besteht eine entsprechend größere Gefahr, dass du (auch) über die Hände Krankheitserreger aufnimmst oder weitergibst. Oft angefasste Objekte wie Türklinken, Büromaterialien, Sportgeräte oder Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln sind häufige Übertragungsquellen. Das gilt auch fürs Händeschütteln.
Es ist gut und wichtig, nach entsprechenden Handgriffen oder Begegnungen, die Hände richtig und gründlich zu waschen. Achte vor allem darauf, dir nicht vorher ins Gesicht zu fassen. Die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase sind für Krankheitserreger willkommene Einfallstore.
Das gilt aber auch für eine geschwächte Hautbarriere. Zu viel Wasser und Seife können die Haut nämlich austrocknen und damit ihren Säureschutzmantel zerstören. Verliert die Haut Feuchtigkeit, können Schadstoffe und Keime leichter in den Körper gelangen. Die Haut wird anfällig für Austrocknung und Infektionen. Vor allem Personen, die ohnehin eine empfindliche Haut haben, sollten sich daher besser mit dem Händewaschen nicht übertreiben. Denn wie auch das Geschirrspülen mit der Hand, kann auch zu häufiges Händewaschen die Haut austrocknen.
Alternativ schützen Handschuhe die Hände wirksam vor Krankheitserregern. Zumindest in der kalten Jahreszeit zählen sie ja ohnehin zum Standardoutfit.
Häufigeres Händewaschen ist nicht automatisch besser. Sich zu oft die Hände zu waschen, kann sogar schädlich sein. Am besten wäschst du dir die Hände immer dann, wenn du unmittelbar Kontakt mit anderen Personen hattest oder Gegenstände berührt hast, die auch andere häufig nutzen (Türklinken etc.). Zudem meidest du am besten in der kalten Jahreszeit oder während der üblichen Grippewellen typische Gefahrenherde. Wann immer es geht, heißt die Devise: Hände weg und im Zweifel richtig waschen.
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