Haarige Tierchen krabbeln durch deine Wohnung und haben deine Wollpullis angeknabbert? Höchste Zeit, gegen die lästigen Mitbewohner vorzugehen. Wir zeigen dir, mit welchen Mitteln du Speckkäfer loswerden kannst.
Weltweit gibt es fast 900 Arten Speckkäfer. Ihre Larven werden rund 30 Millimeter groß und haben Borsten auf dem Rücken. Ein ausgewachsener Käfer wird einen bis eineinhalb Zentimeter lang und ist meist schwarz oder braun, manchmal auch gefleckt.
In freier Natur leben sie in Vogelnestern und Laubbäumen. Außerdem sind Speckkäfer im Haus, der Wohnung und in Lagerräumen anzutreffen. Sie fühlen sich zwischen 18 und 25 Grad am wohlsten.
Die Käfer werden von Licht angezogen und fliegen daher am Abend gerne durch offene Fenster in die Innenräume. Schleppt ein Marder einen Kadaver auf den Dachboden oder liegt ein toter Vogel im Kamin, lockt der Verwesungsgeruch die Schädlinge an.
Die Tiere mögen Schweiß, Haare und Hautschuppen. Daher findest du möglicherweise eine Speckkäferlarve im Bett. Beliebt bei den Weibchen sind auch Lebensmittelreste und geschützte, dunkle Ecken wie zum Beispiel die Ritzen im Parkettboden. Wenn die Speckkäferlarven nach etwa acht Wochen schlüpfen, machen sie sich sofort auf die Suche nach getrockneten Pflanzen, Getreideprodukten, Fleisch und Käse, aber auch Tabak, Pelz und Textilien aus Wolle verschmähen sie nicht.
Speckkäfer fressen Löcher in Leder und Wollpullis, ebenso in Kartons und Holzbretter. Ein Hinweis auf die Insekten sind auch leere Puppenhüllen oder fadenförmiger Kot in den Vorratsschränken.
Da die Speckkäfer dunkle, warme Ecken lieben, ist es manchmal schwierig, sie zu entdecken. Eine gute Methode, zu überprüfen, ob sich ein ungebetener Gast breitgemacht hat, sind Pheromonfallen. Ihre Botenstoffe locken die Männchen an, die auf dem Klebestreifen hängen bleiben.
Wenn Speckkäfer deine Wohnung okkupiert haben, gilt es, Ruhe zu bewahren. Es ist nicht nötig, sofort zu chemischen Mitteln zu greifen. Manchmal wirken schon Hausmittel.
- Am einfachsten bekämpfst du die Eindringlinge mechanisch. Wenn du ihr Versteck entdeckt hast, kannst du sie mit dem Staubsauger wegsaugen. Wichtig ist, dass du den Staubsaugerbeutel danach sofort entsorgst.
- Befallene Textilien wäscht du am besten bei über 60 Grad mit einem kraftvollen Waschmittel wie z.B. Persil Power Bars Universal sofern das Material so hohe Temperaturen verträgt. Alternativ kannst du die Tiere in der Tiefkühltruhe killen. Fällt das Thermometer unter minus 20 Grad, überleben die Käfer nicht.
- Sind Lebensmittel befallen, bleibt dir keine andere Wahl, als sie wegzuwerfen. Weder Erwärmen noch Einfrieren rettet sie.
- Eine biologische Methode, mit der du Speckkäfer loswerden kannst, sind Lagererzwespen. Die Parasiten bohren ein Loch in die Speckkäfereier, um ihre eigenen hineinzulegen. Schlüpfen die Lagererzwespen, fressen sie die Speckkäferlarven auf. Lagererzwespeneier kannst du unter anderem im Internet kaufen.
Falls gründliches Staubsaugen und Hausmittel nicht wirken, gibt es noch drastischere Maßnahmen – oder du beauftragst einen Experten mit der Beseitigung der Käfer.
- Permethrin bekämpft nicht nur Milben, Läuse und Krätze äußerst effektiv, sondern setzt auch dem Speckkäfer zu. Es ist ein starkes Muskel- und Nervengift und für Insekten tödlich. Bei Menschen und anderen Warmblütern entfaltet der Stoff nur geringe Wirkung.
- Staubsilikate wie Kieselgur werden aus versteinerten Algen gewonnen, sie sind für Menschen ungefährlich. Speckkäfer, die in Kontakt mit dem Pulver kommen, trocknen jedoch aus.
- Haben es sich die Quälgeister unter den Dielen oder dem Parkett bequem gemacht, hilft Silikon. Wenn du alle Ritzen und Fugen abdichtest, können die Käfer nicht mehr hervorkommen.
- Haben weder Haus- noch chemische Mittel den Speckkäfer vertrieben? Der Kammerjäger hat genügend Know-how, um der Plage in deinen vier Wänden ein Ende zu setzen.
Mit ein paar Tricks sorgst du dafür, dass deine Wohnung für Speckkäfer nicht attraktiv oder unerreichbar wird.
- Bewahre deine Lebensmittelvorräte in verschlossenen Behältern auf und kontrolliere sie regelmäßig auf Spuren von Speckkäfern.
- Reinige regelmäßig alle Fußböden und klopfe die Teppiche einmal im Monat aus.
- Achte auf Sauberkeit im Kleiderschrank, denn Schweiß und Hautschuppen ziehen die Insekten an.
- Bringe Insektenschutzgitter vor den Fenstern an. Sie schützen nicht nur gegen Mücken, sondern auch gegen Speckkäfer.
Keine Sorge: Speckkäfer bergen für Menschen und Haustiere kein Risiko. Sie übertragen keine gefährlichen Krankheiten. Allergiker sollten jedoch vorsichtig sein, denn die Insekten können Allergien auslösen.
Wir hoffen, dass wir dir mit diesen Informationen zum Thema „Speckkäfer bekämpfen“ geholfen haben. Wenn du praktische Tipps zu ähnlichen Themen erhalten möchtest, empfehlen wir dir die Beiträge „Das große Krabbeln in der Küche: So bestimmst und entfernst du Ungeziefer“ und „Holzmöbel ja bitte, Holzwurm nein danke“.
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