Sind deine Bemühungen und Veränderungen im Alltag, mit denen du unsere Planeten retten möchtest, wirklich so wirkungsvoll, wie du denkst? Oder schaden sie ihm sogar?
Selbst wenn wir das Herz am rechten Fleck haben, kann Greenwashing dazu führen, dass Bemühungen, von denen wir dachten, dass sie gut für die Umwelt sind, aufgrund irreführender Kennzeichnungen, vermeintlicher Vorteile und Marken, die nur die Hälfte der Fakten verraten, weniger nachhaltig sind als wir denken.
Wir verraten dir, welche Fehler du zu Hause machst und wie du sie vermeiden kannst.
In dem Bestreben, unser Leben umweltfreundlicher zu gestalten, greifen wir zu Produkten mit Bezeichnungen wie „biologisch“, „naturbelassen“ und „nachhaltig produziert“. Aber diese Kennzeichnungen können irreführend sein und durch den Kauf schützen wir die Umwelt oder unsere Gesundheit vielleicht nicht in dem Maße, wie wir denken. Einige Produkte, die als natürlich gekennzeichnet sind, können trotzdem künstliche Inhaltsstoffe, Konservierungsmittel, Hormone oder Chemikalien enthalten.
Gewöhne dir an, die Inhaltsstoffe durchzulesen, um dich nicht täuschen zu lassen. Achte im Zweifelsfall auf Gütesiegel wie „Blauer Engel“ und das Bio-Siegel nach EG-Öko-Verordnung. Informiere dich auch darüber, wie die Marken den Wandel beim Thema Nachhaltigkeit vorantreiben. Selbst große Unternehmen haben Nachhaltigkeitsziele definiert und verpflichten sich, diese zu erreichen.
Selbst mit den besten Absichten ist falsch durchgeführtes Recycling einer der häufigsten Fehler beim Thema Nachhaltigkeit. Einfach alles zu recyceln, hilft den Recyclingzentren nicht. Wenn nicht recycelbare oder stark verschmutzte Gegenstände dem Recycling zugeführt werden, landen viele eigentlich wiederverwertbare Produkte auf der Mülldeponie, anstatt recycelt zu werden.
Erkundige dich über die Recyclingvorschriften in deiner Gegend und trenne deinen Abfall richtig. Wirf zum Beispiel Papier nicht in einer Plastiktüte in die Papiertonne – so kann es nicht recycelt werden. Weiche Kunststoffe wie Frischhaltefolie und kunststoffbeschichtete Gegenstände wie To-go-Kaffeebecher sind oft nur schwer oder gar nicht recycelbar. Gegenstände mit einer großen Menge an Essensresten können ebenso wenig recycelt werden. Leere die Verpackungen also gründlich aus, trenne verschiedene Materialien wie Kunststoffdeckel und Glas oder Karton voneinander und spüle Glasverpackungen wie Marmeladengläser aus, bevor du sie in den Glascontainer wirfst.
Wenn es darum geht, dein Leben nachhaltiger zu gestalten, steht kein Gegenstand so sehr unter Beschuss wie die Plastiktüte. Viele stellen in ihren Bemühungen, die Zahl der Plastiktüten zu reduzieren, auf Baumwolltragetaschen um. Aber die steigende Beliebtheit von wiederverwendbaren Taschen bedeutet, dass wir alle Berge davon zu Hause haben und die Marken sie für ihr Marketing einsetzen. Außerdem ist die Verwendung von Baumwolltaschen als nachhaltige Option für Plastiktüten ein wenig kompliziert, da für ihre Herstellung viel Wasser und viele Rohstoffe benötigt werden.
Wiederverwendbare Taschen sind besser als Plastiktüten (und nein, eine Plastiktüte gilt nicht als „wiederverwendbar“, wenn du sie ein zweites Mal als Müllbeutel verwendest). Sorge dafür, dass du wiederverwendbare Taschen, wie z. B. Baumwolltaschen, nachhaltig nutzt, indem du weniger davon besitzt und sie pflegst: Wasche sie regelmäßig, flicke sie, wenn sie reißen, und benutze sie jahrelang!
Die Modeindustrie ist für einen Großteil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zudem verbraucht die Branche viel Wasser, verschmutzt es mit Chemikalien und Farbstoffen und es herrschen Arbeitspraktiken, die nicht den ethischen Grundsätzen entsprechen. Zum Glück bemühen sich viele Marken um mehr Nachhaltigkeit, aber hinter vermeintlich nachhaltigen Marken und verantwortungsvollen Modelinien kann sich auch eine düstere Geschichte verbergen – nicht alle ethischen Grundsätze sind gleich.
Die Antwort ist einfach: Kaufe weniger und kaufe verantwortungsvoller. Kaufe weniger neue Kleidung und wähle zeitlose Mode, die lange hält. Suche nach Marken, die wirklich Gutes tun. Kaufe Secondhand-Kleidung oder Möbel!
Wenn es um eine Ernährung geht, die als gesund für dich – und den Planeten – gilt, ist veganes Essen ganz vorne mit dabei! Es gibt allerdings einige Lebensmittel, die im #trend liegen, aber nicht annähernd so umweltfreundlich sind, wie wir denken. Dazu gehören z. B. Mandelmilch, Avocados und Kakao. Ihre Produktion wirft nicht nur ethische, sondern auch ökologische Fragen auf. Mandelbäume benötigen z. B. sehr viel Wasser. Dies führt dazu, dass der Grundwasserspiegel sinkt, und gefährdet die Bienenpopulation.
Auch wenn eine pflanzliche Ernährung eine gute Möglichkeit ist, die Treibhausgasemissionen und die Auswirkungen der Fleisch- und Milchproduktion zu bekämpfen, solltest du dich informieren, welche veganen Lebensmittel aufwendig hergestellt werden müssen. Du musst nicht komplett auf Mandelmilch und Avocados verzichten! Es geht nur darum, ab und zu etwas anderes zu essen. Probiere zerdrückte Erbsen und Edamame anstelle von Avocado als Brotaufstrich und wechsle zwischen pflanzlichen Milchalternativen auf Hafer-, Soja-, Erbsen- und Mandelbasis!
5
Kommentar