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Was ist eine nachhaltige Ernährung? Mit dieser Frage bist du nicht allein. Mit dem Kauf von Bio-Produkten ist es nämlich nicht getan: Wie, wo und welche Lebensmittel wir kaufen, hat Konsequenzen für den gesamten Planeten. Wir sagen dir, worauf du achten solltest, wenn du dich nachhaltig(er) ernähren möchtest.
Die Ernährung macht ungefähr ein Fünftel unseres persönlichen CO2-Fußabdrucks aus. Durch eine nachhaltige Ernährung ließe sich die Hälfte dieses CO2-Ausstoßes einsparen. Unsere Klimabilanz ist jedoch bei weitem nicht alles: Die Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, beeinflussen uns und unser Umfeld mehr, als du vielleicht denkst.
Mit einer nachhaltigen Ernährung ist per Definition eine Ernährungsweise gemeint, bei der eine Person die ökologischen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen im Blick hat. Das bedeutet: Wir ernähren uns gesund, kaufen nachhaltig und fair produzierte Lebensmittel und achten auf umweltschonende Verpackungen und Produktionsverfahren. Jede noch so kleine Verbesserung zählt und macht langfristig einen großen Unterschied.
Warum ist unsere Ernährung oft nicht nachhaltig? Der Alltag ist stressig und die Ernährung kommt dabei häufig zu kurz. Die Deutschen verbringen immer weniger Zeit in der Küche – was dann auf den Tisch kommt, sind oft Fertiggerichte. Doch ähnlich wie bei Fair Fashion gehen auch Nachhaltigkeit und Ernährung Hand in Hand: Der unüberlegte und übermäßige Konsum von Lebensmitteln hat unter anderem diese Folgen:
- Hoher CO2-Ausstoß
- Wassermangel und Dürre
- Zerstörung der Böden durch Monokulturen und Pestizide
- Abholzung der Regenwälder
- Überfischung der Ozeane
- Aussterben von Tier- und Pflanzenarten
- Grausame Massentierhaltung
- Zerstörung der Ozonschicht
- Unfaire Bedingungen für die Produzenten und Arbeiter in den Herkunftsländern
- Plastikberge durch Verpackungsmüll
- Übergewicht und ernährungsbedingte Krankheiten
Wenn du dich nachhaltiger ernähren möchtest, geht es zunächst darum, bewusster einzukaufen. Fertiggerichte zu meiden, ist zwar ein guter Anfang, reicht jedoch nicht aus. Im Unterschied zu unseren Großeltern sind wir es gewohnt, jederzeit alle erdenklichen Lebensmittel verfügbar zu haben. Der erste Tipp für eine nachhaltigere Ernährung ist, sich Gedanken über die Inhaltsstoffe, Verpackung, Produktionsweise und Herkunft von Lebensmitteln zu machen.
Frische Erdbeeren im November, Mandeln aus Kalifornien, tropische Mangos und die leider gar nicht so nachhaltigen Avocados: Wer bereit ist, seine Gewohnheiten zu hinterfragen, stellt schnell fest, dass unsere Ernährungsweise nicht sehr rücksichtsvoll ist. Wenn du aber mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einkaufen fährst, ist das schon ein kleiner Schritt hin zu einer nachhaltigeren Ernährung. Gut ist es auch, wenn du es schaffst, weniger Essen wegzuwerfen, immerhin landen in Deutschland pro Jahr und Kopf etwa 75 Kilogramm Essen im Müll.
Hilfreich für eine nachhaltige Ernährung sind Tipps, mit denen es gelingt, sich vor allem mit saisonalen und regionalen Lebensmitteln zu ernähren. Das bedeutet, dass du in erster Linie Produkte kaufst, die in deiner Region gerade Saison haben. Dadurch fallen zum einen lange Transportwege weg und zum anderen stärkst du die (Land-)Wirtschaft in deiner Heimat. Mit einem Saisonkalender weißt du immer, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat.
Ideal ist der Einkauf auf dem Bauern- oder Wochenmarkt, wo du die Produkte meist direkt vom Erzeuger kaufst. Hinzu kommt, dass sie richtig frisch sind und meistens viel besser schmecken als das Gemüse aus dem Supermarkt. Der Kauf unverpackter Produkte macht nicht nur deine Ernährung nachhaltiger, sondern hilft außerdem dabei, Plastikmüll zu reduzieren. Mach es dir daher am besten zur Gewohnheit, immer einen Stoffbeutel mitzunehmen.
Mehr als die Hälfte der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase stehen im Zusammenhang mit der Fleischproduktion. Hinzu kommen das Tierleid bei der Massentierhaltung sowie die Abholzung von Waldflächen für die Tierhaltung und den Anbau von Tierfutter. Entgegen der gängigen Meinung wird der Großteil der globalen Sojaernte nicht zur Herstellung von Tofu und anderen Sojaprodukten, sondern als Tierfutter für die Fleischerzeugung verwendet. Ein großer Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Ernährung ist es daher, den Fleischkonsum zumindest zu reduzieren.
Pestizide auf Obst und Gemüse sind schädlich für unsere Gesundheit und die Umwelt: Für eine nachhaltige Ernährung sind Bio-Lebensmittel daher die deutlich bessere Wahl. Die Bio-Landwirtschaft bringt aber noch weitere Vorteile mit sich:
- Geringerer CO2-Ausstoß durch Verzicht auf Stickstoffdünger
- Schonendere Behandlung von Böden und Ressourcen
- Lebensmittel ohne Gentechnik
- Natürliche anstelle von chemischen Düngemitteln
Neben den positiven Auswirkungen für die Umwelt und die regionale Wirtschaft ist eine nachhaltige Ernährung auch für deine Gesundheit vorteilhaft: Wer auf Plastikverpackungen sowie auf Lebensmittel verzichtet, die mit Pestiziden, Farb-, Konservierungs- und anderen Zusatzstoffen behandelt sind, reduziert das Risiko für diverse Krankheiten. Bei einer regionalen und saisonalen Ernährung wird der Speiseplan außerdem ganz automatisch vielfältiger.
Die Nachteile einer nachhaltigen Ernährung sind vor allem der Verzicht auf Gewohnheiten und Bequemlichkeit: Wer es gewohnt ist, das ganze Jahr über eine riesige Auswahl an Obst und Gemüse zu haben und täglich Fleisch oder Wurst zu essen, wird für die Umstellung etwas Zeit brauchen.
Fritz for Future Podcast-Episode #010. Der Podcast, der den Daumen statt den Zeigefinger hebt.
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Kommentar
Franzel13
Juli 17, 2024, 02:57 nachm.
Ich baue Obst und Gemüse in meinem eigenen Garten an, ohne Chemie!