Auch wenn du es von außen nicht siehst: Obst, das du im Supermarkt kaufst, ist fast immer mit Pestiziden belastet. Darüber hinaus finden sich auf der Schale Schmutz, Staub und Keime aller Art, denn bis der Apfel bei dir zu Hause ankommt, durchläuft er so einige Hände. Umso wichtiger ist es, Obst grundsätzlich zu waschen, bevor du es isst. Wir sagen dir, wie dein Obst so sauber wie möglich wird.
Beim Anbau von Obst und Gemüse aus konventioneller Landwirtschaft kommen verschiedenste Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, um Schädlinge, Unkraut und Krankheitserreger zu bekämpfen. Das Problem dabei: Viele dieser Stoffe können auch für den Menschen gesundheitsschädlich sein. In der EU gibt es zwar Maximalwerte, die von Erzeugern eingehalten werden müssen, eine schädliche Wirkung kann aber auch bei kleinen Mengen nicht völlig ausgeschlossen werden.
Die Grundregel lautet daher: Nach dem Kauf solltest du Gemüse und Obst waschen – und zwar wirklich jedes Mal. Indem du deinen Apfel an der Hose abwischst, entfernst du vielleicht etwas Staub, den Pestiziden kann das jedoch nichts anhaben. Wenn du dein Obst abwäschst, wirst du die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln zwar nicht vollständig los, eine deutliche Verbesserung ist es aber trotzdem. Zusätzlich finden sich auf Obst häufig Schimmelpilze, Bakterien und Viren. Dein Obst zu waschen, ist also grundsätzlich sinnvoll.
Pestizide werden in der Regel auf die Pflanze gesprüht; die meisten Rückstände befinden sich daher direkt auf der Schale. Indem du dein Obst schälst, vermeidest du zwar, dass du die Stoffe mitisst, allerdings gelangen sie oft während des Schälens an deine Hände oder das Fruchtfleisch. Zudem gehen durch das Schälen viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren – bei einem Apfel sind beispielsweise zwei Drittel der Vitamine direkt unter der Schale zu finden. Besser ist es daher, das Obst grundsätzlich gut abzuwaschen.
Du denkst, dass bei Obst die Pestizide durch Abwaschen nicht verschwinden? Es stimmt, dass du auch bei sorgfältigem Waschen nur etwa die Hälfte der Rückstände loswirst, denn viele Substanzen dringen bis in das Fruchtfleisch vor. Wer der Chemie ganz aus dem Weg gehen möchte, kauft daher am besten Obst und Gemüse aus biologischer Landwirtschaft. Alternativ macht es Sinn, saisonale Produkte aus regionalem Anbau zu kaufen, da für Lebensmittel innerhalb der EU meistens strengere Richtlinien gelten als international.
Um dein Obst zu waschen, kann schon klares Wasser viel bewirken. Die Wassertemperatur spielt dabei eine untergeordnete Rolle: Wenn du dein Obst wäschst, ist das kalt oder warm möglich. Meist wird lauwarmes Wasser empfohlen, prinzipiell liegt das jedoch bei dir. Die folgenden beiden Methoden eignen sich besonders gut, um Obst richtig zu waschen:
- Spüle dein Obst vor dem Genuss gründlich unter fließendem Wasser ab und trockne es anschließend mit einem sauberen Tuch. Kräftiges Reiben verstärkt den Effekt und hilft, möglichst viele Pestizide vom Obst abzuwaschen. Bei empfindlicheren Produkten, wie zum Beispiel Beeren, gilt es natürlich, vorsichtiger vorzugehen.
- Besonders wirkungsvoll gegen Pestizide ist es, das Obst mit Natron zu waschen. Dazu legst du dein Obst für eine Viertelstunde in eine Lauge aus Wasser und einigen Löffeln Natron und spülst es anschließend mit klarem Wasser ab.
Es empfiehlt sich, erst kurz vor dem Verzehr dein Obst zu waschen. Mit einer Natron-Lauge ist das aufgrund der Wartezeit leider etwas umständlich, der Effekt zahlt sich aber aus. Wenn du dein Obst schon vorher wäschst, riskierst du, dass es schneller verdirbt, weil das Waschen die natürliche Schutzschicht der Schale beschädigt.
Übrigens: Geschirrspülmittel ist nicht sinnvoll, um Obst zu waschen, denn die Spülmittelrückstände können unter Umständen ebenfalls schädlich sein.
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